Kallmünz – eine kurze Ortsgeschichte über die „Perle des Naabtales“

Am Anfang waren die Kelten, die dem Ort auch den Namen gaben: „Chalemunza“. Später in der Römerdynastie 179 n. Chr. errichteten diese auf dem Schlossberg einen vorgeschobenen Militärposten, um so möglichst schnell Feindbewegungen an das nahe Römerlager der III. Italischen Legion „Castra Regina“ (heute: Regensburg / hieß in der Keltenzeit: Radaspona) zu melden.

Im Grossen und Ganzen lässt sich eine über 1000-jährige Geschichte schriftlich nachweisen.

Ausgrabungsfunde ergaben, dass die Gegend um Kallmünz bereits in der Steinzeit besiedelt sowie in der Bronze- und Eisenzeit dort eine größere Siedlung vorhanden war.

Um die Menschen in dieser Gegend zu schützen, erbauten im 13. Jahrhundert die Wittelsbacher auf dem Kallmünzer Berg eine mächtige frühgotische Burganlage als Hauptstützpunkt auf dem Nordgau. 1641 wurde sie von den Schweden zerstört und so thront sie bis heute als beeindruckende Ruine auf dem Schlossberg als Wahrzeichen von Kallmünz.

Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten Künstler den malerischen Ort. Darunter waren Künstler von Welt wie Palmié, Kandinsky oder Münter, um nur einige von ihnen zu erwähnen. Bis zur Gegenwart ist Kallmünz ein von Künstlern geprägter Ort, dies ist bei einem Spaziergang durch den herrlichen Ortskern an nahezu jeder Ecke zu erkennen. Nicht umsonst verliehen gerade Künstler diesem Marktflecken den Namen "Perle des Naabtales".

In Kallmünz hat man oft das Gefühl, als ob hier die Uhr der Zeit stehen geblieben sei. So konnte bis zur heutigen Zeit eine liebevolle Bausubstanz gerettet werden, was den Ort so einmalig macht. Allein der alte Ortskern mit seinen bunten malerischen Häuschen sowie den Terrassen und Treppchen, die hinauf zum Schlossberg führen, erscheinen wie ein Bildnis aus den Märchenbüchern. In Kallmünz ist die ländliche Idylle in der heutigen Zeit noch in Ordnung, ohne große Industrie und großartigen Gewerbebetriebe.

Es ist auch gerade deshalb ein Ort, den Touristen aus Nah und Fern gerne aufsuchen. Diesen Umstand mit zu verdanken hat man u.a. auch den 16 Männern (Frauen waren noch nicht zugelassen!), die am 9. November 1861 den ersten Verein in Kallmünz und Umgebung - die "Burgschützen", wie dieser Verein kurz und bündig im Volksmund genannt wird - gründeten. Dieser Verein und seine Mitglieder haben sich dem Erhalt der Brauchtümer, der Pflege von Traditionen und der Wahrung konservativer Werte verschrieben, ohne dabei nicht zu vergessen, dass auch ein gesunder Fortschritt nötig ist, um die positive Weiterentwicklung von Mensch und Landschaft zu fördern.

Es folgten erfolgreiche Jahre und so wuchs der Verein bis zu einer stolzen Mitgliederzahl von 180 Frauen und Männern heran. Eine Zahl, die noch mehr an Bedeutung gewinnt, wenn man aus dieser Zeit die Mitgliederzahl des „Oberpfälzer Schützenbund (OSB)“ - dem Landesverband - gegenübergestellt. Dieser hatte lediglich insgesamt rund 1500 Personen.



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